Forschungsbereich 2: Business Advice

In diesem Forschungsbereich finden sich Projekte, die auf wissenschaftlich fundierte Entscheidungsunterstützung im betrieblichen Kontext ausgerichtet sind. Hierbei steht die Anwendung von Konzepten der quantitativen und experimentellen Betriebswirtschaftslehre im Vordergrund. Diese Spezialisierung soll zeigen, dass an der Magdeburger Fakultät eine moderne, an die weltweite betriebswirtschaftliche Forschung anschlussfähige und gegenüber mathematischen und statistischen Methoden aufgeschlossene Betriebswirtschaftslehre zu Hause ist.

Mit der Einbeziehung der experimentellen Methode wird die Magdeburger Spezialität deutlich, die in der Verbindung von mathematisch-theoretischer und experimenteller Forschung zur normativen Entscheidungsanalyse besteht. Die betriebswirtschaftlichen Forscher in Magdeburg sind sich der Tatsache bewusst, dass es für eine präskriptiv erfolgreiche betriebswirtschaftliche Forschung der empirischen Überprüfung allgemeiner Verhaltenshypothesen und der Fundierung durch deskriptiv erfolgreiche Verhaltensmodelle bedarf. Erst durch den Einbau solchermaßen geprüfter Verhaltenstheorien in betriebswirtschaftliche Entscheidungsmodelle kann das Ziel eines Designs von Institutionen und Prozessen auf betrieblicher Ebene sachgerecht gelingen. Erst damit können im Sinne eines Business Advice für Unternehmungen Handlungsempfehlungen abgegeben werden, die sich fundiert an realen Verhaltensphänomenen orientierten. Die hier zum Einsatz kommende Kombination von quantitativen und experimentellen Forschungsmethoden ist in ihrer breiten Anwendung auf verschiedenste betriebswirtschaftliche Teilbereiche ein Alleinstellungsmerkmal für die Fakultät in Magdeburg.

Verhaltenswissenschaftliche Ansätze allein können ohne normative Unterstützung ebenso wenig erreichen wie eine ausschließlich normative Theorie, die vergisst, dass reale Akteure eine entscheidende Voraussetzung der Modelle - die strikte Rationalität - nicht mitbringen. Die Unterstützung von Entscheidungen kann nur mit einem integrierten Ansatz erfolgreich sein. Das gilt für ein breites Spektrum von Managementaufgaben wie es in einer Vielzahl von Einzelprojekten dieses Fachbereichs zum Ausdruck kommt.

Der Forschungsbereich 2 umfasst insgesamt 31 Einzelprojekte, die wie folgt auf insgesamt 5 Projektcluster verteilt sind.

  1. Strategisches Entscheidungsverhalten in komplexen Unternehmensstrukturen
    • Koordinationsverhalten in Supply Chains (Inderfurth/Sadrieh)
    • Corporate Governance und Machtindizes (R. Kirstein)
    • Unternehmensgestaltung als strategischer Wertschöpfungsprozess (Raith)
    • Marktorientierte Bewertung unternehmerischer Handlungsalternativen (Reichling/Spengler/Vogt)
    • Strategisches Verhalten in komplexen Strukturen (Vogt)
    • Kontraktdesign unter Berücksichtigung von Verhaltensanomalien (Voigt)
    • Evidence-Based International Business (Schlägel)
    • Strategic Orientation and Internationalization in Electronic Markets (Schlägel)
    • Vor- und Nachteile von dezentraler Steuerung in dynamischen Prinzipal-Agenten Modellen (Schöndube-Pirchegger)
    • Universities as Enterprises (Raith/Vogt)
    • Steuerung von Unternehmensreputationen (Sarstedt)
    • Messung von Einstellungen und Absichten von Unternehmensstakeholdern (Sarstedt)
  2. Entscheidungsunterstützung in Produktion und Logistik
    • Beherrschung von Bedarfs- und Prozessrisiken in Produktions- und Logistiksystemen (Inderfurth)
    • Beschaffungsmanagement bei multiplen Versorgungsquellen (Inderfurth)
    • Entscheidungsunterstützung für Zuschneideprobleme (Wäscher)
    • Quantitative Planungsmethoden für manuelle Kommissioniersysteme (Wäscher)
    • Einfluss individueller Bestellheuristiken in Supply Chains mit Ausbeuterrisiken (Inderfurth/Voigt)
    • Einfluss von Kommunikation bei asymmetrischer Informationsverteilung (Inderfurth/Sadrieh/Voigt)
    • After-Sales Service (Kiesmüller)
    • Koordination von Prozessen in Supply Chains (Kiesmüller)
    • Sicherheitsbestände in Supply Chains (Kiesmüller)
    • Berücksichtigung stochastischer Produktionsausbeute in der Bestandsplanung (Kiesmüller)
  3. Risikoberücksichtigung bei Prüfung und Bewertung von/in Unternehmen
    • Die deutsche Business Judgement Rule (Burgard)
    • Entscheidungen unter Rechtsunsicherheit (Burgard/Spengler)
    • Risikomanagement, Jahresabschluss und Unternehmenswert (Chwolka)
    • Risikoorientierte Auftragsannahme in WP-Gesellschaften (Chwolka)
    • Gestaltung von Preisanpassungsklauseln bei Unternehmensverkäufen (Lukas)
    • Risikoneutrale Bewertung von Finanzkontrakten (Reichling)
    • Data Mining bei Personalstrukturen (Spengler/Spiliopoulou)
  4. Personalstrukturplanung und Entlohnung
    • Implizite Perfomancemessung zur Entlohnung von Managern (Schöndube-Pirchegger)
    • Shareholder Value Maximierung und Hold-up bei Managerentlohnung (Schöndube-Pirchegger/Schöndube)
    • Anreizwirkungen von Entlohnungsverträgen mit mehrjähriger Bemessungsgrundlage (Schöndube-Pirchegger)
    • Personalstrukturanalyse und -planung (Spengler)
  5. Entscheidungen unter Berücksichtigung der Besteuerung

Letzte Änderung: 24.07.2019 - Ansprechpartner: Webmaster